Das Problem: Wero klingt gut – aber wie bindet man es technisch in den eigenen Shop ein? Welcher Payment-Service-Provider passt am besten? Und wie unterscheiden sich PAYONE, Stripe, Worldline und Nexi?
Die Lösung: Wero wird fast immer über einen PSP eingebunden, nicht direkt. Die Wahl des PSP entscheidet über Kosten, Entwicklerfreundlichkeit und Flexibilität.
Das Ergebnis: Ein klarer Vergleich der wichtigsten PSPs für Wero – mit Code-Beispielen für WooCommerce, Headless-Shops und Node.js-APIs. Plus: Wann lohnt sich welcher Anbieter?
Warum Wero über Payment-Service-Provider?
Wero ist für Entwickler vor allem über PSPs erreichbar, nicht über eine direkte API. Für Shops, Headless-Systeme und individuelle Backends ist die Wahl des PSP entscheidend.
Warum klassische europäische PSPs?
- Günstigere Gebühren als Stripe
- Direkte europäische Infrastruktur
- Enge Zusammenarbeit mit Banken und EPI
- Bessere Konditionen bei hohem Volumen
- Ideal für Enterprise-Shops und Händler mit >10.000 Transaktionen/Monat
Technischer Überblick: So funktioniert Wero über einen PSP
Alle PSPs arbeiten nach dem gleichen Grundschema:
1. Payment anlegen
Shop → PSP-API: Betrag, Order-ID, Zahlungsmethode = Wero
2. Redirect zu Wero / Bank-App
Kunde bestätigt Zahlung per Bank-App / Wero-Flow
3. Webhook / Notify
PSP → Shop: „Zahlung erfolgreich”
4. Shop aktualisiert Bestellung
Order-Status = bezahlt
Die Unterschiede liegen hauptsächlich in der API-Qualität, SDKs und im Setup.
PAYONE – ideal für WooCommerce, große Händler und deutsche Shops
Integration
- REST-API / Server-API
- WooCommerce-Plugin vorhanden
- Klar strukturierte Parameter für „Banktransfer Europe / Wero”
- Gute Dokumentation für Payment-Status-Logik
Entwickler-Features
- Webhooks („Business-Transaction-Status”)
- Trennung zwischen „preauthorization” und „capture” möglich
- Test-Accounts verfügbar
Vorteile
- Stark im deutschen Markt
- Günstige Konditionen (oft 0,20–0,30 € pro Transaktion)
- Stabiler WooCommerce-Support
Herausforderungen
- Weniger moderne API
- JSON-Struktur etwas altmodisch
- Setup benötigt mehr manuelles Konfigurieren
VR Payment – nah an Volksbanken, Sparkassen & deutschen Banken
Integration
- Moderne REST-API
- Direkter Wero-Support über EPI-nahe Infrastruktur
- Gute Dokumente für Redirect-Flow
Entwickler-Features
- Fertige Checkout-URLs
- Status-Push mit Signaturprüfung
- Multi-PSP-Management möglich
Vorteile
- Sehr günstige Transaktionskosten
- Ideal für Shops mit Bezug zum Bankensektor
- Stabiler Support für Instant Payments
Herausforderungen
- Weniger fertige Plugins
- Integration erfordert etwas mehr API-Arbeit
- Sandbox-Accounts manchmal nur auf Anfrage
Worldline – Enterprise/Omnichannel & internationale Shops
Integration
- Leistungsfähige REST-API
- Omnichannel-ready (Online, POS, QR, später Tap-to-Pay)
- Standardisierter Payment-Flow mit „Hosted Checkout”
Entwickler-Features
- Moderne Webhooks
- Tokenization möglich (für spätere Funktionen)
- Gute Headless-Unterstützung
Vorteile
- Sehr robust für große Händler
- Starker europäischer PSP
- Flexibler Checkout für Headless-Systeme
Herausforderungen
- Komplexer Setup-Prozess
- Preisverhandlungen je nach Volumen
Nexi – stark in Italien, DACH und Nordeuropa, modernste API
Integration
- Elegante REST-API
- Flexibel für Headless, mobile Apps, Microservices
- Klare Payment-Method-Definition für Wero
Entwickler-Features
- Schnelles Webhook-System
- Umfangreiche Logging-/Testing-Umgebung
- Simple Checkout-Redirects
Vorteile
- Technisch moderner als PAYONE/VR Payment
- Steigende Händlerbasis in Europa
- Gut geeignet für SaaS, Marktplätze, Headless-Commerce
Herausforderungen
- Wenig fertige Shop-Plugins (WooCommerce, Shopware → via Drittanbieter)
- Onboarding teils strenger
Stripe – maximaler Developer-Komfort, höhere Kosten
Integration
- Exzellente REST-API
- Beste Dokumentation und SDKs
- Perfekte Headless-Unterstützung
- Schnelles Onboarding
Entwickler-Features
- Moderne Webhooks mit hervorragender Signaturprüfung
- Umfangreiches Testing-Framework
- Stripe CLI für lokale Entwicklung
Vorteile
- Absolut beste Developer-Experience
- Perfekt für Headless (Next.js, Node, Serverless)
- Schneller Start für Prototypen und Start-ups
- Top WooCommerce-Plugin
Herausforderungen
- Deutlich höhere Gebühren als PAYONE/VR Payment (ca. 1,1–1,4 % + Fixbetrag)
- Wero verliert hier seinen Kostenvorteil
- Für Händler mit großen Volumen wirtschaftlich ungünstig
Vergleich der PSPs
| Feature | PAYONE | VR Payment | Worldline | Nexi | Stripe |
|---|---|---|---|---|---|
| WooCommerce | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Headless-API | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐⭐ |
| Gebühren | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐⭐ | ⭐⭐ |
| API-Qualität | solide | modern | sehr gut | sehr gut | exzellent |
| Ideal für | große Shops, DACH | Banken-nahe Händler | Enterprise | Headless, SaaS | Start-ups, Prototypen |
Wero-Kostenvergleich
| PSP | Kostenstruktur | Wero-Kostenvorteil erhalten? |
|---|---|---|
| PAYONE | sehr günstig, banknah | ✅ Ja |
| VR Payment | sehr günstig, DACH | ✅ Ja |
| Worldline | mittel, verhandlungsabhängig | ✅ Ja |
| Nexi | mittel, markttypisch | ✅ Ja |
| Stripe | eher teuer (1–1,4 % + Fix) | ❌ Nein – Kostenvorteil eliminiert |
Integration: Code-Beispiele
Beispiel 1: WooCommerce mit PAYONE
// PAYONE WooCommerce Plugin aktivieren
// In WooCommerce > Einstellungen > Zahlungen:
// 1. PAYONE-Plugin installieren
// 2. API-Credentials eingeben
// 3. Zahlart "Wero" / "Bank Transfer" aktivieren
Beispiel 2: Headless-Shop mit Node.js (generischer PSP-Flow)
// Payment anlegen
const createPayment = async (order) => {
const res = await psp.createPayment({
method: "wero",
reference: order.id,
amount: order.total,
currency: "EUR",
returnUrl: `${BASE_URL}/checkout/return`,
notifyUrl: `${BASE_URL}/webhooks/payment`,
});
return { redirectUrl: res.redirectUrl };
};
// Webhook verarbeiten
app.post("/webhooks/payment", verifySignature, (req, res) => {
const event = req.body;
if (event.status === "success" && event.method === "wero") {
markOrderPaid(event.reference);
}
res.sendStatus(200);
});
Beispiel 3: Stripe-Integration
import Stripe from 'stripe';
const stripe = new Stripe(process.env.STRIPE_SECRET_KEY);
// Payment anlegen
const session = await stripe.checkout.sessions.create({
payment_method_types: ['wero'],
line_items: [{
price_data: {
currency: 'eur',
product_data: { name: 'Order #123' },
unit_amount: 4999, // 49.99 EUR
},
quantity: 1,
}],
mode: 'payment',
success_url: `${BASE_URL}/success`,
cancel_url: `${BASE_URL}/cancel`,
});
return { redirectUrl: session.url };
Entscheidungshilfe: Welcher PSP passt zu dir?
Wähle PAYONE/VR Payment wenn:
- Du hohe Transaktionsvolumen hast
- Gebühren entscheidend sind
- Du primär DACH-Markt bedienst
- Du WooCommerce nutzt
Wähle Worldline/Nexi wenn:
- Du Enterprise-Features brauchst
- Du Omnichannel planst (Online + POS)
- Du EU-weit expandieren willst
- Du moderne Headless-Architektur hast
Wähle Stripe wenn:
- Developer-Speed wichtiger ist als Kosten
- Du Prototypen baust
- Du geringe Transaktionszahlen hast
- Du maximale API-Qualität willst
Entscheidung
Die Wahl des PSP für Wero hängt stark von deinen Prioritäten ab:
Kosten optimieren? → PAYONE oder VR Payment
Moderne API & Developer-Experience? → Stripe oder Nexi
Enterprise & Omnichannel? → Worldline
WooCommerce-Integration? → PAYONE oder Stripe
Technisch ist die Integration bei allen PSPs ähnlich: Payment anlegen, Redirect, Webhook verarbeiten. Der Unterschied liegt in Gebühren, API-Qualität und fertige Plugins.
Wero selbst bleibt dabei immer gleich einfach für den Endkunden: Zahlung in der Bank-App bestätigen – fertig.