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Was man bei einer Webseite beachten sollte
#Webdesign #UX/UI #Performance #SEO #Barrierefreiheit

Was man bei einer Webseite beachten sollte

Websites sind das digitale Gesicht eines Unternehmens. Dabei zählt nicht nur das Design, sondern vor allem Funktionalität, Nutzbarkeit und ein professioneller Gesamteindruck.

Websites sind das digitale Gesicht eines Unternehmens. Dabei zählt nicht nur das Design, sondern vor allem Funktionalität, Nutzbarkeit und ein professioneller Gesamteindruck. Viele Schwächen sind vermeidbar, wenn bestimmte Konventionen, Best Practices und Werkzeuge beachtet und eingesetzt werden.

Im Folgenden eine Sammlung häufig übersehener Aspekte – und wie man sie richtig umsetzt.

Langsame Ladezeiten

Ladegeschwindigkeit ist entscheidend – sowohl für die Nutzererfahrung als auch für SEO. Überladene Bilder, zu viele externe Skripte oder fehlendes Caching führen zu Verzögerungen.

Lösung:
Tools wie PageSpeed Insights, Lighthouse, oder GTmetrix helfen bei der Analyse. Bilder sollten komprimiert, unnötige Skripte entfernt und Lazy Loading genutzt werden.

Fehlende mobile Optimierung

Mehr als die Hälfte aller Seitenaufrufe erfolgt mobil. Wenn Inhalte aus dem Layout laufen oder Buttons zu klein sind, wirkt die Seite veraltet oder unbrauchbar.

Lösung:
Responsives Design mit Flexbox, CSS Grid und Media Queries ist Standard. Frameworks wie Tailwind CSS oder Bootstrap unterstützen mobile-first Ansätze.

Inkonsequente Abstände und Größen

Uneinheitliches Spacing wirkt unstrukturiert und unprofessionell. Wenn Buttons, Absätze und Module unterschiedlich weit auseinanderliegen, leidet das gesamte Design.

Lösung:
Ein konsistentes Spacing-System, z. B. auf Basis einer 4er- oder 8er-Skala, sorgt für visuelle Ordnung. CSS Custom Properties (--space-sm, --space-md, etc.) helfen bei der Wiederverwendung.

Unstrukturierter Code mit Inline-Styles

Styles direkt ins HTML zu schreiben, ist unübersichtlich und macht Wartung nahezu unmöglich.

Lösung:
CSS sollte in getrennten Dateien organisiert und logisch strukturiert werden. Eine klare Trennung von Struktur (HTML), Gestaltung (CSS) und Logik (JS) ist essenziell.

Übertriebene Animationen

Exzessive Bewegungen durch Scroll- oder Hovereffekte wirken schnell überladen.

Lösung:
Transitions und Animationen sollten sparsam und gezielt eingesetzt werden. Subtile Effekte steigern die UX, ohne vom Inhalt abzulenken. Guidelines wie Motion Design Principles helfen bei der Bewertung.

Farbkontraste und Zugänglichkeit

Unzureichender Kontrast macht Texte schwer lesbar – insbesondere für Nutzer mit Sehschwächen.

Lösung:
Tools wie WebAIM Contrast Checker prüfen Farbkontraste. Die Einhaltung der WCAG-Richtlinien ist keine Option, sondern Pflicht.

Unklare visuelle Hierarchie

Wenn alles gleich wichtig aussieht, findet sich niemand zurecht.

Lösung:
Typografie, Abstände, Farben und Gewichtung müssen die Struktur klar transportieren. Ein visuelles System (z. B. mit Design Tokens) sorgt für Wiedererkennbarkeit.

Keine Fehlerseiten gestaltet (404, 500)

Fehler passieren – die Darstellung darf aber nicht dem Zufall überlassen werden.

Lösung:
Individuell gestaltete Fehlerseiten bieten Orientierung und reduzieren Absprünge. Links zurück zur Startseite oder zur Suche gehören zur Grundausstattung.

Nicht barrierefrei aufgebaut

Nutzer mit Screenreadern oder nur Tastaturzugang dürfen nicht ausgeschlossen werden.

Lösung:
Semantisches HTML, ARIA-Rollen, Fokus-Zustände und Tastatur-Navigation gehören zum Standard. Tools wie axe DevTools oder der Accessibility Tree in Chrome DevTools helfen beim Test.

Fehlende Performance-Optimierung bei Schriftarten

Fonts können die Performance stark belasten – besonders bei langsamen Verbindungen.

Lösung:
Nur benötigte Schriftschnitte laden, Fallback-Fonts definieren, font-display: swap verwenden. Alternativ: System Fonts nutzen, wenn Ladezeit kritisch ist.

Autoplay von Videos oder Musik

Unerwarteter Ton verschreckt Nutzer und wirkt unseriös.

Lösung:
Autoplay nur ohne Ton und immer mit Nutzerkontrolle. Hintergrundvideos ggf. deaktivieren auf Mobilgeräten.

Wenn sich Menüs je nach Unterseite verändern oder versteckt sind, geht Orientierung verloren.

Lösung:
Navigation sollte sichtbar, konsistent und barrierefrei sein. Mobile Menüs benötigen klare Icons, Touch-Ziele und fallback-freundliche Technik (kein reines JavaScript ohne Progressive Enhancement).

Zu viele Schriftarten und -größen

Mehr als zwei Schriftarten wirken unruhig. Unterschiedliche Größen ohne System führen zu Designchaos.

Lösung:
Ein typografisches System mit festen Hierarchiestufen ist Standard. Tools wie Google Fonts oder TypeScale unterstützen bei Auswahl und Größenabstimmung.

Fehlende technische SEO-Grundlagen

Ohne semantische Struktur, sinnvolle Headings und Meta-Daten bleiben Seiten für Suchmaschinen unsichtbar.

Lösung:
Semantische Tags (<header>, <main>, <article>, etc.), klare Titelstruktur (H1–H6) und strukturierte Daten (JSON-LD) verbessern Auffindbarkeit und Darstellung in der Suche.

Kein Datenschutz berücksichtigt

Gerade in der EU sind Datenschutzangaben Pflicht.

Lösung:
Cookie-Banner DSGVO-konform umsetzen, Impressum und Datenschutzerklärung gut sichtbar verlinken. Tools wie Cookiebot oder Complianz helfen bei der Integration.

Keine Nutzung von Tools zur Qualitätssicherung

Viele Probleme lassen sich frühzeitig erkennen – mit den richtigen Prüfwerkzeugen.

Lösung:
Tools wie Lighthouse, axe, Wave, web.dev, W3C Validator oder Browser DevTools sollten fester Bestandteil im Entwicklungsprozess sein.

Schlussgedanke

Die professionelle Gestaltung und Umsetzung von Webseiten ist kein Ratespiel. Die hier genannten Punkte sind keine Meinung, sondern bewährte Konventionen und Best Practices – vielfach belegt, messbar, nutzergerecht. Wer sie beachtet, profitiert von besserer Usability, höherem Vertrauen und langfristigem Erfolg.