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Supabase & Appwrite – Backend-as-a-Service im Fokus
#Supabase #Appwrite #BaaS #PostgreSQL #Auth

Supabase & Appwrite – Backend-as-a-Service im Fokus

Fertige Backends mit APIs, Auth und Realtime – zwei Open-Source-Plattformen, zwei Strategien

SerieModerne Backend-Frameworks
Teil 4 von 5

Einleitung

Wer heute eine Anwendung entwickeln will, muss sich nicht mehr zwangsläufig um Datenbanken, Authentifizierung oder Server-Deployments kümmern.

Backend-as-a-Service (BaaS)-Plattformen wie Supabase und Appwrite bieten genau das:

Fertige Backends mit APIs, Auth-Systemen, Realtime-Funktionen und Speicherdiensten — alles sofort einsatzbereit.

In diesem vierten Teil unserer Serie werfen wir einen genauen Blick auf die beiden führenden Open-Source-Vertreter:

Supabase (als Firebase-Alternative) und Appwrite (Self-hosted BaaS).

Beide wollen die Backend-Entwicklung radikal vereinfachen – aber mit unterschiedlichen Strategien.

Supabase – Die Open-Source-Alternative zu Firebase

Idee und Philosophie

Supabase versteht sich als „Open Source Firebase Alternative”, basiert aber auf soliden, etablierten Technologien.

Im Zentrum steht PostgreSQL, ergänzt durch Auth, Storage, Realtime und Edge Functions.

Ziel:

„Gib uns dein Frontend – wir liefern dir den Rest des Backends.”

Kernmodule

  • Datenbank – Vollwertiges PostgreSQL mit GUI (Table Editor, SQL Editor)
  • Auth – Benutzerverwaltung via E-Mail, OAuth, Magic Link, JWT
  • Storage – Datei-Uploads mit Zugriffskontrollen
  • Edge Functions – Serverless Functions in Deno Runtime
  • Realtime API – WebSocket-basierte Synchronisation

Beispiel (JavaScript)

import { createClient } from '@supabase/supabase-js';

const supabase = createClient(SUPABASE_URL, SUPABASE_KEY);

const { data, error } = await supabase
  .from('profiles')
  .select()
  .eq('active', true);

Ein paar Zeilen Code – schon steht eine sichere API-Verbindung mit Authentifizierung.

Vorteile

  • Sofort nutzbar: in Minuten startklar
  • Open Source: keine Vendor-Lock-Ins
  • Skalierbar: von Hobby-Projekt bis Enterprise
  • SQL-Power: volle Kontrolle über Datenbank

Grenzen

  • Proprietäre Zusatzfunktionen (z. B. Edge Functions) sind noch jung
  • Teilweise komplexe Rechteverwaltung
  • Preise bei starkem Datenvolumen steigen schnell

Einsatzgebiete

  • Startups & MVPs
  • Web- und Mobile-Apps mit Realtime-Features
  • Anwendungen mit Postgres-Know-how im Team

Warum Supabase?

Supabase ist die schnellste Brücke zwischen Frontend und Datenbank – mit moderner DX und stabiler Open-Source-Basis.

Ideal, wenn man ein vollständiges Backend will, ohne auf Self-Hosting zu setzen.

Die Kombination aus PostgreSQL-Power und Firebase-like Developer Experience macht Supabase besonders attraktiv für Teams, die SQL-Flexibilität mit schnellem Prototyping verbinden wollen.

Appwrite – Das Self-Hosted BaaS für volle Kontrolle

Idee

Appwrite verfolgt denselben Grundgedanken wie Supabase, legt aber Wert auf Selbst-Hosting und Datenschutz.

Entwickler behalten die volle Kontrolle über Server, Daten und Integrationen.

„Appwrite gives you a fully featured backend, hosted on your own infrastructure.”

Architektur

Appwrite ist modular aufgebaut und läuft in Containern (Docker Compose).

Jedes Modul bildet einen Service: Datenbank, Auth, Storage, Functions, Teams, Users, etc.

Beispiel (Node.js)

import { Client, Databases } from "appwrite";

const client = new Client()
  .setEndpoint('https://cloud.appwrite.io/v1')
  .setProject('PROJECT_ID');

const databases = new Databases(client);
const result = await databases.listDocuments('main', 'users');

Die API ist klar strukturiert, REST-basiert und vollständig typisiert.

Appwrite bietet zusätzlich SDKs für über 10 Sprachen (JS, Swift, Dart, Go u. a.).

Vorteile

  • Self-hosted: volle Kontrolle über Daten und Datenschutz
  • API-First: REST + GraphQL + Realtime
  • Modular: individuell skalierbar
  • Integrationen: Cloud Functions, Webhooks, Teams, Localization

Grenzen

  • Höherer Einrichtungsaufwand als Supabase
  • Upgrades & Wartung liegen in eigener Verantwortung
  • Noch kleinere Community

Einsatzgebiete

  • Unternehmen mit strikten Datenschutzanforderungen
  • Entwickler, die volle Kontrolle behalten wollen
  • Lokale oder hybride Deployments

Warum Appwrite?

Appwrite ist die On-Premise-Alternative zu Supabase.

Es kombiniert Developer Experience mit Governance und Datenschutz – ideal für Organisationen, die Open Source und Selbstbestimmung schätzen.

Für Unternehmen mit strengen Compliance-Anforderungen (DSGVO, ISO-Zertifizierungen etc.) ist die Möglichkeit zur vollständigen Kontrolle über Daten und Infrastruktur oft entscheidend – hier spielt Appwrite seine Stärken aus.

Supabase vs. Appwrite – Gemeinsamkeiten und Unterschiede

KriteriumSupabaseAppwrite
HostingCloud (Supabase.io) / Self-hostedNur Self-hosted / Community Cloud
ArchitekturPostgreSQL-basiertMongoDB-ähnlich / eigenes DB-Modell
AuthE-Mail, OAuth, Magic LinksE-Mail, OAuth, Teams, Custom Providers
StorageBuckets mit ACLsFile Storage mit Permissions
FunctionsDeno Edge FunctionsContainer-basiert (Docker Functions)
RealtimeWebSockets über PostgresRealtime API
ZielgruppeStartups, Web-Devs, SaaSUnternehmen, Self-Hoster, DSGVO-Fokus
KostenmodellCloud-Plan / Open SourceOpen Source, eigene Infra-Kosten

Entscheidungshilfe

Supabase punktet durch:

  • schnelle Einrichtung,
  • gehostete Infrastruktur,
  • niedrige Einstiegshürde,
  • einfache Integration in Frontend-Stacks (React, Next, Vue).

Appwrite überzeugt, wenn:

  • Datenschutz oberste Priorität hat,
  • man volle Kontrolle über Deployment wünscht,
  • oder das Projekt intern / on-premise laufen soll.

Zwei Wege, ein Ziel

Supabase und Appwrite sind zwei Seiten derselben Medaille.

Beide befreien Entwickler von der mühsamen Infrastrukturarbeit – doch während Supabase auf Komfort und Cloud-Skalierung setzt, steht Appwrite für Kontrolle und Unabhängigkeit.

Für viele Teams lohnt sich ein Blick auf beide Systeme:

  • Supabase zum schnellen Prototyping,
  • Appwrite als langfristige, datensouveräne Lösung.

Interessant ist auch der Hybrid-Ansatz: Mit Supabase in der Entwicklung starten, später bei Bedarf auf Self-hosted wechseln. Oder umgekehrt: Mit Appwrite lokal entwickeln und bei Skalierungsbedarf zu Managed Services migrieren.


Im letzten Teil folgt die große Vergleichsanalyse:

Alle bisher vorgestellten Frameworks – von Nitric über FastAPI bis Supabase – in einer übersichtlichen Tabelle mit Einsatzempfehlungen, Performance-Einordnung und Kostenvergleich.