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Strapi – Der Open-Source-Standard im Headless-Bereich
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Strapi – Der Open-Source-Standard im Headless-Bereich

Im ersten Teil dieser Serie haben wir gesehen, warum klassische CMS-Systeme oft an ihre Grenzen stoßen und wie Headless-Architekturen mehr Flexibilität, Performance und Multi-Channel-Fähigkeit bieten.

Mit Strapi starten wir nun in die Praxis und sehen uns ein System an, das besonders oft als erste Wahl genannt wird, wenn Unternehmen oder Agenturen den Schritt ins Headless-Umfeld wagen möchten.

Strapi hat sich in den letzten Jahren zu einem der bekanntesten Open-Source-Headless-CMS entwickelt. Es punktet mit einer klaren API-first-Architektur, einer modernen Benutzeroberfläche und einer flexiblen Content-Modeling-Logik. Besonders Entwicklerteams, die ein selbst gehostetes, individuell erweiterbares CMS suchen, greifen zu Strapi.

Entstehungsgeschichte

Das Projekt wurde 2015 in Paris ins Leben gerufen, ursprünglich als Studentenprojekt. Ziel war es, ein CMS zu schaffen, das sowohl die Flexibilität von Frameworks wie Express.js als auch den Komfort einer grafischen Benutzeroberfläche bietet.

Strapi wurde schnell von der Open-Source-Community aufgegriffen, wuchs rasant und erhielt 2020 eine Series-A-Finanzierung, um die Weiterentwicklung voranzutreiben.

Fokus & Philosophie des Anbieters

Strapi verfolgt den Ansatz, Entwicklern volle Kontrolle über ihre Infrastruktur zu geben:

  • Self-Hosted by default: Du entscheidest, wo und wie dein CMS läuft
  • Erweiterbarkeit: Alles ist über Plugins und eigene Code-Anpassungen individualisierbar
  • Open Source First: Kernfunktionen bleiben kostenlos zugänglich
  • API-first: Inhalte werden konsequent über APIs bereitgestellt

Technische Basis

💻 Programmiersprache / Frameworks

  • Backend: JavaScript / Node.js
  • Admin-Panel: React
  • API-Typ: REST und GraphQL (GraphQL als offizielles Plugin)

🏠 Hosting

  • Self-Hosted (Standard): Auf eigenem Server, VPS oder Cloud-Infrastruktur (z. B. AWS, Azure, DigitalOcean)
  • SaaS-Variante: Strapi Cloud seit 2023 verfügbar

Preisgestaltung

Kostenmodelle

Free: Open-Source-Version mit vollem Funktionsumfang

Enterprise:

  • Erweiterter Support
  • Role-Based Access Control (RBAC) für große Teams
  • SLA
  • Premium-Plugins

Strapi Cloud: Monatliche Abrechnung, Preise abhängig von Ressourcen

Besonderheiten für kleine Teams oder Einzelunternehmer

  • Open-Source-Version ohne Lizenzkosten
  • Kann auf günstigen Shared- oder VPS-Servern betrieben werden

Anforderungen

Technisches Wissen

  • Erfahrung mit JavaScript/Node.js notwendig für Anpassungen
  • Basiswissen zu Server-Hosting und Deployment erforderlich

🖥️ Hardware / Hosting-Voraussetzungen

  • Node.js (LTS-Version)
  • Datenbank: PostgreSQL, MySQL, MariaDB, SQLite
  • Minimal 1–2 GB RAM für kleinere Projekte

Konzept & Architektur

Headless-only

Kein integriertes Frontend – die Inhalte werden ausschließlich über APIs ausgeliefert

Workflow-Tools

  • Content-Modeling über grafische Oberfläche
  • Rollen- & Rechteverwaltung
  • Draft/Publish-Workflow

Versionierung

Keine klassische Versionierung im Core, aber über Plugins möglich

Aktualität & Community

Release-Zyklen

  • Regelmäßige Minor- und Patch-Releases
  • Große Feature-Updates ca. alle 3–4 Monate

Entwickler-Community

  • Sehr aktiv: Über 50.000 GitHub-Sterne
  • Großes Forum und Discord-Community

📖 Dokumentationsqualität

Umfassend, mit Tutorials, API-Referenzen und Community-Beispielen

Zielgruppe

Startups

Schneller Start mit Open-Source und späterer Skalierung möglich

Agenturen

Flexible Anpassbarkeit für Kundenprojekte

Konzerne

Mit Enterprise-Version für große Teams geeignet

Content-Heavy-Projekte

Ideal, wenn komplexe Inhaltsmodelle erforderlich sind

Entwicklerteams

Besonders attraktiv für Teams mit JavaScript/Node.js-Erfahrung

Beispiele & Use Cases

🏆 Marken

IBM, NASA, Toyota (in Teilprojekten)

Projekte

  • Unternehmenswebsites
  • E-Commerce-Headless-Backends
  • Mobile-App-CMS
  • Content-Hubs für Multi-Channel-Publishing

Passt Strapi zu dir?

Stärken

  • Vollständig Open Source, große Flexibilität
  • Moderne Admin-Oberfläche, intuitives Content-Modeling
  • REST und GraphQL out-of-the-box
  • Aktive Community, viele Plugins

Schwächen

  • Kein integriertes Asset-CDN in der Open-Source-Version
  • Für Einsteiger ohne Node.js-Kenntnisse herausfordernd
  • Keine eingebaute Content-Versionierung

Empfehlung

Strapi ist ein Paradebeispiel für das, was wir in Artikel 1 als „volle Kontrolle über Inhalt und Technologie” beschrieben haben. Es ist perfekt für Projekte, die sich nicht in ein starres SaaS-Korsett zwängen lassen wollen und bei denen die technische Expertise vorhanden ist, um ein Headless CMS selbst zu betreiben.

Wer hingegen sofort eine gehostete All-in-One-Lösung sucht, sollte sich auf die nächsten Artikel freuen – dort sehen wir uns mit Directus eine API-first-Alternative an, die ebenfalls viel Flexibilität bietet, aber in einigen Punkten andere Schwerpunkte setzt.


Referenzartikel:

Die Headless-Revolution hat begonnen – und Strapi zeigt, wie Open Source den Weg ebnet!