Schneller, sicherer, effizienter: Wie KMU von NAS-Systemen mit 10-Gigabit profitieren
In Zeiten zunehmender Digitalisierung stehen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor der Herausforderung, wachsende Datenmengen effizient, sicher und kostengünstig zu speichern.
In Zeiten zunehmender Digitalisierung stehen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) vor der Herausforderung, wachsende Datenmengen effizient, sicher und kostengünstig zu speichern. Cloud-Dienste sind zwar bequem, doch bei großem Speicherbedarf können sie schnell teuer und langsam werden. Eine leistungsfähige und flexible Alternative ist der Einsatz eines NAS-Systems – insbesondere mit 10-Gigabit-Netzwerkanbindung.
Was ist ein NAS und warum ist es für KMU relevant?
Ein NAS (Network Attached Storage) ist ein eigenständiger Netzwerkspeicher, der über das lokale Netzwerk erreichbar ist. Im Unterschied zu herkömmlichen Servern ist ein NAS speziell für die Dateiverwaltung und -speicherung optimiert. KMU profitieren besonders durch:
- Zentrale Dateiablage für Teams
- Schneller Zugriff auch auf große Datenmengen
- Hohe Ausfallsicherheit durch RAID
- Geringere Kosten als Cloud bei großer Datenmenge
Gemeinsame Funktionen moderner NAS-Systeme
Moderne NAS bieten weit mehr als nur Speicherplatz. Zu den Standardfunktionen zählen:
- Dateifreigaben via SMB, NFS, FTP, WebDAV
- RAID-Management für Datensicherheit
- Benutzer- und Gruppenverwaltung
- Cloud- und Remotezugriff
- Backup-Tools und Replikation
- Docker, Virtualisierung, Mail- und Webserver
- Zwei-Faktor-Authentifizierung und Verschlüsselung
Typische Ziele beim Einsatz im KMU
Ein durchdacht eingesetztes NAS unterstützt KMU in mehreren Kernbereichen:
- Datensicherheit durch redundante Speicherung und regelmäßige Backups
- Effizienz durch zentrale und schnelle Datenverfügbarkeit
- Flexibilität durch modulare Erweiterbarkeit (RAM, SSD, Netzwerkschnittstellen)
- Kostenkontrolle durch Wegfall monatlicher Cloud-Gebühren
Pflege- und Wartungsaufwand eines NAS
NAS-Systeme sind weitgehend wartungsarm, dennoch gibt es regelmäßige Aufgaben:
- Firmware- und Software-Updates (regelmäßig auf Sicherheitslücken prüfen)
- Zustandsüberwachung der Festplatten (S.M.A.R.T.-Status)
- Lüfter und Staubschutz reinigen (je nach Standort alle 3–6 Monate)
- Benutzer- und Rechteverwaltung regelmäßig prüfen und anpassen
- Speicherauslastung im Blick behalten, ggf. frühzeitig erweitern
Viele NAS-Systeme bieten Benachrichtigungen per E-Mail oder Push, wenn Hardwareprobleme auftreten oder Updates ausstehen.
Berechtigungskonzept in der Praxis
Eine strukturierte Zugriffskontrolle ist für jedes Unternehmen essenziell:
- Benutzerrollen (z. B. Buchhaltung, Technik, GF)
- Verschlüsselte Freigaben für sensible Daten
- Active Directory/LDAP-Integration
- Audit-Logs und Zugriffsnachweise
Erweiterte Sicherheitsmaßnahmen
Neben Zugriffsrechten spielen technische Schutzmechanismen eine wichtige Rolle:
- Snapshot-Technologie: schützt vor Ransomware durch zeitpunktgenaue Wiederherstellungen
- Automatische Sperrung nach fehlgeschlagenen Login-Versuchen
- VPN-Zugänge statt direkte Portfreigaben
- Regelmäßige Protokollprüfung (Zugriffe, Systemänderungen)
VPN-Zugriff: Sicherer Fernzugriff aus dem Homeoffice
Ein VPN (Virtual Private Network) ermöglicht Mitarbeitenden den sicheren Fernzugriff auf das Unternehmensnetzwerk inklusive NAS. Das ist besonders relevant für Homeoffice oder Außendienst:
- Verschlüsselter Tunnel zwischen Endgerät und Unternehmensnetz
- Zugriff auf Dateien und Anwendungen wie im Büro
- Kompatibel mit Windows, macOS, Linux, Mobilgeräten
- Viele NAS bieten integrierte VPN-Server (z. B. OpenVPN, L2TP/IPsec)
Eine einfache Erklärung der Grundlagen für kleine Unternehmen finden Sie in unserem Beitrag zum Thema sicherer Fernzugriff im Homeoffice.
RAID verstehen – und richtig einsetzen
Ein RAID schützt vor Festplattenausfällen – aber nicht vor versehentlichem Löschen, Viren oder Brand!
Gängige RAID-Level im KMU:
- RAID 1 (Spiegelung, ab 2 Platten)
- RAID 5 (Verlust einer Platte verkraftbar, ab 3 Platten)
- RAID 6 (Verlust von 2 Platten, ab 4 Platten)
Wichtig: RAID ist kein Ersatz für ein Backup. Hot-Spares können Ausfallzeiten minimieren.
Cloud-Backup als sinnvolle Ergänzung
NAS ersetzt nicht die Cloud, sondern ergänzt sie ideal:
- Backups von NAS in Cloud (z. B. Wasabi, Backblaze, S3)
- Verschlüsselung, Zeitpläne, Versionierung
- Optional: Backup von Microsoft 365 oder Google Workspace auf NAS
Backup-Strategie nach 3-2-1-Regel:
- 3 Kopien der Daten
- 2 verschiedene Speicherorte (z. B. NAS + externe HDD)
- 1 Kopie außerhalb des Büros (z. B. Cloud)
Ergänzend:
- Backup auf USB-Laufwerk mit Wechsellogik (z. B. 2x pro Woche)
- Automatische Backups von Clients auf das NAS
- Test-Wiederherstellungen regelmäßig durchführen
Integration in bestehende IT-Landschaften
Ein NAS kann sich hervorragend in bestehende Systeme einfügen:
- Anbindung an Active Directory / LDAP
- Synchronisation mit Cloud-Diensten (Dropbox, OneDrive etc.)
- Zentraler Ablageort für Anwendungen wie DATEV, CAD, Projektmanagementtools
- Betrieb von Docker-Containern für spezifische Dienste (z. B. Nextcloud, Git, CRM)
Migration: Von Cloud oder File-Server zum NAS
Die Umstellung auf ein NAS kann Schritt für Schritt erfolgen:
- Altdaten übertragen (z. B. mit robocopy, rsync oder Synchronisations-Tools)
- Benutzer- und Rechtekonzepte übertragen oder neu strukturieren
- Paralleler Betrieb in der Übergangsphase
- Schulung der Mitarbeitenden zum neuen Zugriffskonzept
Zukunftsperspektiven und Skalierbarkeit
Ein NAS wächst mit den Anforderungen des Unternehmens:
- Erweiterung um Platteneinschübe oder externe Erweiterungsgehäuse
- Skalierbare Virtualisierung und Containerisierung
- Automatisierte Prozesse per Skript oder API
- Hybrid-Modelle mit Cloud-Synchronisation und Backup
Produktempfehlung: Vier 10-Gigabit-NAS unter 1.000 € im Vergleich
Wer große Datenmengen verarbeitet, stößt mit Gigabit-Netzen schnell an Grenzen. Die Lösung: NAS-Systeme mit 10-Gigabit-Ethernet. Vier empfehlenswerte Modelle wurden getestet:
| Modell | Preis | CPU | Max. Speed (Lesen) | Software | Besonderheiten |
|---|---|---|---|---|---|
| QNAP TS-464-8G | ca. 800 € | Intel Celeron | bis 1.100 MB/s | gut | Beste Performance, optional 10-Gbit |
| Synology DS923+ | ca. 750 € | AMD Ryzen | ca. 1.000 MB/s | sehr gut | Top Software, keine Displayausgabe |
| TerraMaster F4-424 Max | ca. 950 € | Intel 12. Gen (10 Kerne) | sehr schnell | mittel | Beste Hardware, sehr leise |
| Ugreen DXP4800 Plus | ca. 900 € | starker SoC | sehr schnell | schwach | Guter Start, aber unausgereiftes Betriebssystem |
Das Wichtigste in Kürze:
- QNAP TS-464-8G – Top bei Leistung und Flexibilität
- Synology DS923+ – Unschlagbar bei Funktionen und Benutzerfreundlichkeit
- TerraMaster & Ugreen – Ideal für Bastler und Tech-Enthusiasten mit Fokus auf Hardware
Ein letzter Gedanke: NAS im KMU – lokal, schnell und zukunftssicher
Ein NAS bietet KMU eine leistungsstarke Plattform für sicheren, schnellen und zentralisierten Datenzugriff. Mit 10-Gigabit-Anbindung lassen sich auch sehr große Dateien effizient verarbeiten. Die Wahl des richtigen Systems hängt von den individuellen Anforderungen ab: Performance, Softwarekomfort oder technische Flexibilität. Für viele KMU kann ein modernes NAS die Basis für eine stabile IT-Infrastruktur bilden – heute und in Zukunft.