Homeoffice für Chefs: Sicherer Zugriff aufs Büro – einfach erklärt für kleine Unternehmen
In diesem Beitrag zeigen wir, wie kleine Betriebe mit Fritzbox oder Ubiquiti Cloud Gateway ihre Homeoffice-Anbindung sicher gestalten können – ganz ohne Technik-Kauderwelsch.
Die Buchhaltung ruft, doch der Chef ist gerade im Homeoffice? Kein Problem – wenn der Zugriff auf Büro-Computer oder Server sicher geregelt ist. In vielen kleinen Unternehmen gibt es aber noch Unsicherheiten: Wie kann ich aus der Ferne sicher auf meine Firmendaten zugreifen, ohne meine IT zu gefährden oder gegen Datenschutzregeln zu verstoßen?
In diesem Beitrag zeigen wir, wie kleine Betriebe mit Fritzbox oder Ubiquiti Cloud Gateway ihre Homeoffice-Anbindung sicher gestalten können – ganz ohne Technik-Kauderwelsch.
Warum sicherer Fernzugriff wichtig ist
Wenn Sie von zu Hause auf die Buchhaltung oder andere sensible Daten zugreifen wollen, geht es nicht nur um Bequemlichkeit – es geht auch um Verantwortung. Firmendaten müssen geschützt sein, vor allem wenn es um Finanzen oder Kundendaten geht. Gleichzeitig darf die Lösung nicht so komplex sein, dass man sich davor scheut, sie überhaupt einzurichten.
Fehlannahmen, die teuer werden können
Viele denken: „Ich nutze einfach ein Fernwartungstool wie TeamViewer – das reicht.“ Oder: „Die Fritzbox steht da, Internet läuft – passt schon.“
Doch so einfach ist es leider nicht. Ohne zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen sind Ihre Daten leicht angreifbar – und im Fall eines Vorfalls haften Sie als Geschäftsführer persönlich, gerade wenn es um Datenschutzverletzungen geht.
Grundprinzipien sicherer Homeoffice-Lösungen
Damit Sie beruhigt aus dem Homeoffice arbeiten können, sollte Ihre Verbindung ins Büro mindestens folgende Kriterien erfüllen:
- Verschlüsselung: Damit niemand mitlesen kann, was über das Internet geschickt wird.
- Zugangskontrolle: Nur autorisierte Personen dürfen Zugriff erhalten.
- Zuverlässigkeit: Die Verbindung sollte stabil laufen – auch über Stunden.
Hier kommt das sogenannte VPN (Virtual Private Network) ins Spiel. Es baut einen verschlüsselten Tunnel zwischen Ihrem Heimnetzwerk und dem Büro auf.
Lösung 1: Homeoffice mit der Fritzbox
Viele kleine Unternehmen setzen bereits eine Fritzbox ein – nicht nur zu Hause, sondern auch im Büro. Was viele nicht wissen: Die Fritzbox bietet bereits eine VPN-Funktion, mit der man sich aus der Ferne sicher verbinden kann.
Vorteile:
- Keine zusätzliche Hardware notwendig
- VPN-App für Windows, macOS, Android und iOS
- Relativ einfache Einrichtung mit Anleitungen von AVM
Aber Achtung: Die VPN-Funktion der Fritzbox basiert auf einer älteren Technik (IPSec über IPv4). Und hier lauert ein typisches Problem:
Problemfall: IPv6 bei VPN-Verbindungen
Immer mehr Internetanbieter – besonders im Kabelnetz (z. B. Vodafone) – nutzen sogenannte Dual Stack Lite-Anschlüsse. Dabei bekommt der Router keine echte, feste IPv4-Adresse mehr, sondern nur eine übergeordnete IPv6-Struktur. Das bedeutet: VPN-Verbindungen von außen funktionieren oft nicht, oder nur sehr unzuverlässig.
Wenn Sie also zu Hause einen Anschluss mit IPv6 oder Dual Stack Lite haben, kann die Fritzbox-VPN-Lösung scheitern – ohne klare Fehlermeldung.
Lösungen:
- Wechsel auf einen Business-Internetanschluss mit fester IPv4-Adresse
- Oder: Umstieg auf modernere VPN-Technik
Lösung 2: Ubiquiti Cloud Gateway – professioneller, aber einfach zu bedienen
Wer es etwas robuster möchte, greift zu Lösungen wie dem Ubiquiti Cloud Gateway. Dieses Gerät wird im Büro installiert und bietet eine zentrale, moderne VPN-Verwaltung – inklusive Cloud-Zugriff, sodass keine komplizierten IP-Adressen oder Portweiterleitungen nötig sind.
Vorteile:
- Sicherer Fernzugriff über moderne Protokolle (z. B. WireGuard oder OpenVPN)
- IPv6-Kompatibilität je nach Konfiguration möglich
- Benutzerfreundliche Oberfläche über das Ubiquiti Cloud Portal
Hinweis: Die Erst-Einrichtung sollte idealerweise ein IT-Dienstleister übernehmen – danach ist die Nutzung sehr einfach.
Was ist also die richtige Lösung für Ihr Unternehmen?
| Kriterium | Fritzbox-Lösung | Ubiquiti Cloud Gateway |
|---|---|---|
| Aufwand | gering | mittel (Einrichtung nötig) |
| IPv6-tauglich | eher nicht | ja (je nach Setup) |
| Für mehrere Benutzer geeignet | eingeschränkt | ja |
| Kosten | keine zusätzlichen Geräte nötig | ca. 150–250 € Anschaffung |
| Sicherheit / Zukunftssicherheit | ausreichend | hoch |
Ein letzter Gedanke: Sicher arbeiten – auch aus dem Homeoffice
Ob Sie nun allein oder mit einem kleinen Team arbeiten – sicherer Zugriff auf Ihre Büro-Daten ist heutzutage keine Raketenwissenschaft mehr. Wichtig ist, nicht leichtfertig zu handeln, sondern bewusst eine geeignete Lösung zu wählen:
- Für Einzelanwender mit einfachem Internetanschluss kann die Fritzbox-Lösung ausreichen – wenn keine IPv6-Probleme auftreten.
- Wer auf Nummer sicher gehen will, greift zu einem Ubiquiti Cloud Gateway oder einer vergleichbaren professionellen Lösung – gerade, wenn der Internetanschluss zu Hause modern (sprich: IPv6-basiert) ist.