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Cloudflare DSGVO-konform nutzen – So geht’s richtig!
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Cloudflare DSGVO-konform nutzen – So geht’s richtig!

Wie sich Cloudflare rechtssicher und datenschutzkonform in der EU einsetzen lässt.

Cloudflare ist einer der bekanntesten Anbieter für Content Delivery Networks (CDN), DDoS-Schutz und Web-Sicherheit – und wird auf Millionen von Websites weltweit eingesetzt. Doch wenn personenbezogene Daten im Spiel sind, stellt sich sofort die Frage: Ist Cloudflare mit der DSGVO vereinbar?

Die gute Nachricht: Ja, Cloudflare kann DSGVO-konform verwendet werden – wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst, was Datenschutzbeauftragte empfehlen und welche Schritte notwendig sind, um Cloudflare rechtssicher zu integrieren.

Was ist das Problem?

Cloudflare ist ein US-amerikanisches Unternehmen. Damit fällt es unter den US CLOUD Act, der theoretisch Behördenzugriffe auf personenbezogene Daten erlaubt – auch dann, wenn diese Daten von EU-Nutzern stammen.

Das allein wäre ein Verstoß gegen die DSGVO – wäre da nicht ein Bündel an rechtlichen und technischen Schutzmechanismen, das Cloudflare mittlerweile anbietet.

So sorgt Cloudflare für DSGVO-Konformität

  1. Standardvertragsklauseln (SCC) + DPA
    Cloudflare stellt einen sogenannten Data Processing Addendum (DPA) bereit. Dieses enthält die Standardvertragsklauseln (Standard Contractual Clauses, SCCs) der EU – eine anerkannte rechtliche Grundlage für Datenübermittlungen in Drittländer wie die USA.

Cloudflare-DPA

  1. EU-US Data Privacy Framework (DPF)
    Seit 2023 ist Cloudflare außerdem nach dem neuen EU-US Data Privacy Framework zertifiziert. Auch das schafft eine zusätzliche rechtliche Grundlage zur Datenübertragung – anerkannt von der EU-Kommission.

Mehr zum DPF bei Cloudflare

  1. Technische Sicherheitsmaßnahmen

Cloudflare setzt auf ein hohes Sicherheitsniveau:

  • TLS-Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
  • DDoS-Abwehr
  • Firewall & Bot-Schutz
  • Logging-Optionen mit IP-Anonymisierung
  • Zertifizierungen: ISO 27001, ISO 27701, BSI C5 u.v.m.

Diese Maßnahmen helfen, die Anforderungen von Art. 32 DSGVO („Sicherheit der Verarbeitung“) einzuhalten.

Was sagen Datenschutzbeauftragte dazu?

Datenschutzbeauftragte (DSB) betonen, dass der Websitebetreiber selbst verantwortlich ist – Cloudflare stellt zwar die Werkzeuge bereit, aber:

  • Ein DPA mit Cloudflare wurde abgeschlossen
  • Die Datenverarbeitung ist technisch abgesichert
  • Cloudflare wird in der Datenschutzerklärung korrekt genannt
  • Eine Datenschutz-Folgenabschätzung erfolgt bei sensiblen Daten
  • Die Cloudflare-Konfiguration minimiert personenbezogene Daten (z. B. IP-Logging deaktivieren, Edge-Schlüssel nutzen)

DSBs empfehlen in vielen Fällen auch, Cloudflare nur mit Einwilligung per Cookie-Banner zu laden – insbesondere wenn personenbezogene Daten ohne ausreichende Pseudonymisierung verarbeitet werden.

Mögliche Risiken

  • US-Zugriffsrechte: Auch mit SCCs und DPF besteht ein Restrisiko, dass US-Behörden auf personenbezogene Daten zugreifen könnten.
  • Reverse Proxy: Cloudflare verarbeitet bei vollständigem Einsatz sämtlichen Traffic, inkl. personenbezogener Daten.
  • Fehlkonfiguration: Ohne Datenschutzbewusstsein kann Cloudflare zu viele Daten speichern oder übertragen.

Deshalb ist die Begleitung durch einen DSB empfehlenswert – insbesondere bei größeren Websites, Online-Shops oder sensiblen Angeboten (z. B. Gesundheitsdaten).

Ein letzter Gedanke: DSGVO-Konformität ist möglich – bei richtiger Umsetzung

Cloudflare bietet heute umfassende technische und rechtliche Werkzeuge, um DSGVO-konform eingesetzt zu werden. Aber: Die Verantwortung liegt nicht bei Cloudflare, sondern beim Websitebetreiber.

Wer die nötigen Verträge abschließt, die Datenschutzerklärung anpasst und technisch verantwortungsvoll konfiguriert, kann Cloudflare ohne DSGVO-Ärger nutzen.

Checkliste: DSGVO-konformer Einsatz von Cloudflare

  • DPA mit Cloudflare abgeschlossen (inkl. SCC)
  • Datenschutzerklärung aktualisiert
  • TLS-Verschlüsselung aktiviert
  • Logging-Einstellungen geprüft
  • IP-Anonymisierung genutzt
  • Nur notwendige Daten verarbeitet
  • Einsatz ggf. im Cookie-Consent-Banner geregelt
  • DSB eingebunden

Quellen